Mai 2014
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. ECOVAST ist eine europäische Gründung. Das kommt durch seinen Namen zum Ausdruck: ECOVAST = Europäischer Verband für das Dorf und die Kleinstadt. Genau mein Thema. Daher fühlte ich mich sofort angesprochen. Der Titel wurde in England ersonnen und in Deutschland gründete sich 1988 eine aktive Sektion, die bis heute besteht. Wiederholte Versuche die Tätigkeiten des Vereins zu beenden, scheiterten am geschlossenen Widerstand seiner Mitglieder.
ECOVAST ist in allen Landesteilen Deutschlands verankert und pflegt viele Kontakte in das europäische Ausland. So ist ECOVAST mehr als nur der Nachweis seiner Aktivitäten, sondern auch ein Brennpunkt mitteleuropäischer Ideen und Perspektiven für den ländlichen Raum. Deshalb gibt es bei ECOVAST immer wieder Tagungen und Zusammenkünfte für Kreative und Aktive.
Das war auch der Anknüpfungspunkt für die Beteiligung an ECOVAST während meiner Tätigkeit als Hochschullehrer an der Leibniz Universität Hannover, wo sich um Kollegen Detlev Simons aus Stuttgart zur Zeit der Wiedervereinigung ein Dozentenkreis zum Thema Dorferneuerung für die neuen Bundesländer zusammenfand. Wir bereisten die mitteldeutschen Provinzen und hielten Vorträge für interessierte Architekten der DDR.
Ich erinnere mich an die Arbeitersiedlung Marga im Braunkohleabbaugebiet der Lausitz, wo Anfang der 1910 er Jahren eine Gartenstadt-Mustersiedlung entstanden war. Von diesen Erkenntnissen profitierte auch meine Hochschullehrertätigkeit.
Der große regionale Wirkungskreis von ECOVAST zeigte sich auch in Mecklenburg und pommerschen Landgütern, wo Mitglieder von ECOVAST architektonische Schätze ausgruben und sich für die Wiederherstellung historischer Ensembles einsetzten.
Auf den Spuren von ECOVAST gelangte ich auch in das osteuropäische Ausland nach Bratislava in Slowenien, wo wir eine besonders interessante Exkursion in der Küstenregion in Erinnerung ist.
Zu erwähnen sind auch Kontakte zum unseren unmittelbaren europäischen Nachbarländer. In Österreich wurden wir von Arthur Spiegler in die Kleinstädte nördlich von Wien eingeführt, wobei mir die umfangreichen Weinkeller noch in besonderer Erinnerung sind.
Nicht zu vergessen das Jahrestreffen 2010 auf der „Ile of Man“ in England, das für die Kontinuität der Kontakte in das Ursprungsland von ECOVAST steht.
Auch wenn ich mich persönlich nicht mehr aktiv einbringen kann, wünsche ich den aktiven ECOVAST-Mitgliedern eine weiterhin erfolgreiche Arbeit für den ländlichen Raum. Ich bleibe dem Verein in Gedanken verbunden.
Herzlichst, Heinar Henckel