Resolution 2009

RESOLUTION ANLÄSSLICH DER ECOVAST-TAGUNG

„Kommunale und naturräumliche Entwicklung ländlicher Räume“

Mehr Förderung für die Arbeit an der Basis – das ist das Resümee der Herbsttagung der „Deutschen Sektion des europäischen Verbandes für den Ländlichen Raum e. V.“die in diesem Herbst (Sept. 2009) am Rande des Artlands (Oldenburgisches Münsterland) stattfand. Die bäuerliche Kulturlandschaft mit stattlichen Höfen in historischer Baum-Kulisse versprach Einsichten in die aktuelle „Kommunale und räumliche Entwicklung ländlicher Räume“ – so das Tagungsthema.

Statt der erhofften Beispiele einer bewahrenden bäuerlichen Landwirtschaft in der Größenordnung von Familienbetrieben zeigte sich ein beängstigender Wandel der Wirtschafts- und Landschaftsstruktur im Gefolge progressiver Kulturtechniken und Flächennutzungen. Hierfür zwei markante Beispiele

  • Der Rohstoffbedarf von Biogasanlagen führte zur Umstrukturierung der traditionellen Getreidewirtschaft zu flächendeckenden Mais-Monokulturen, die den Erlebniswert der kleinkammerigen Kulturlandschaft aus der Perspektive der (touristisch umworbenen) -Wanderer und Radfahrer beeinträchtigen.
  • Die verkehrsgünstige Situation im Einzugsbereich von Autobahnen und europäischen Industriestandorten führt zur Ausweisung eines „Dienstleistungparks“ für Logistik-Unternehmen, der die kleinteilige Landschaft und Architektur mit öden Erschließungsflächen und überdimensionalen Lagerhallen verdrängt.

In diesem aussichtslos erscheinenden Konflikt zwischen Fortschritt und Tradition gab es Lichtblicke couragierter bürgerschaftlicher Einzelinitiativen, denen Beachtung und materielle Förderung gebührt. Es sind dies:

  • Einrichtungen zur Ausbildung und Sozialisation junger Menschen , wie die Biologische Station Haseniederung, die aus der Gründung einer Ortsgruppe des „Naturschutzbund Deutschland“ hervorging.
  • Gastronomische Angebote wie das Kaffe in einem Häuerlingshaus, das mit seiner von Nachbarinnen gebackenen Apfeltorte landesweit Gäste anzieht.
  • Kommunale Initiativen wie um den „Alfsee Ferien- und Erholungspark“, die von großem persönlichen Engagement getragen sind und den Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit auszugleichen versuchen.

Es sind diese endogenen Potentiale, die dazu beitragen, einer Region unter dem Veränderungsdruck des globalen Wettbewerbs ein eigenes Profil und den lokalen Ansprüchen eine Stimme zu geben.

ECOVAST ruft dazu auf, diese, wichtigen Beitrag zur Gestaltung des ländlichen Raumes in Zeiten fundamentaler Veränderungen verstärkt Anerkennung und finanzielle Förderung zukommen zu lassen.